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Channel: Ensemble Modern
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PM vom 17.03.2016

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Porträt Jörg Widmann: Happy New Ears-Konzert am 23. März 2016 in der Oper Frankfurt

Der gebürtige Münchner Jörg Widmann bekam im Alter von elf Jahren seinen ersten Kompositionsunterricht, studierte später bei Hans-Werner Henze, Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm. Parallel studierte er Klarinette an der Musikhochschule seiner Heimatstadt und an der Juilliard School. Im Musikbetrieb ist er zugleich als ausübender Musiker und als Komponist unterwegs. Ihm widmet das Ensemble Modern am Mittwoch, den 23. März (Oper Frankfurt, 20 Uhr) sein 3. Happy New Ears Konzert der Saison 2015/16.

Der 1973 geborene Jörg Widmann zieht kleine systematische Trennlinie zwischen den Berufen des ausübenden Musikers und Komponisten. Als Klarinettist gilt seine Leidenschaft vor allem der Kammermusik. Etliche Komponisten haben ihrem Klarinette spielenden Kollegen Werke zugeeignet, wie etwa Wolfgang Rihm, Aribert Reimann, Heinz Holliger. Mit dem Ensemble Modern verbindet Jörg Widmann eine langjährige Zusammenarbeit, zuletzt mit einer Uraufführung im Rahmen des Projekts "into Dubai".
Zur Aufführung kommen an diesem Abend unter Leitung des Komponisten seine Werke „Air“, „Freie Stücke für Ensemble“ und „Liebeslied“. Das hochvirtuose „Air“ für Horn solo mit Saar Berger als Solisten entstand 2005 als Pflichtstück für den 54. Internationalen Musikwettbewerb der ARD. Mit seinen großen spieltechnischen Anforderungen bei gleichzeitig sanglichem Gestus wird das Stück der doppelten Bedeutung des Wortes »Air« – was »Luft« wie auch »Melodie« bedeuten kann – gerecht. Das »Liebeslied« für acht Instrumente widmet sich dem literarischen Motiv der Janusköpfigkeit der Liebe »als Paradies und Schlangengrube«. Die »Freien Stücke« richten die Aufmerksamkeit auf je ein klangliches Phänomen (Puls, Geräusch, Einstimmigkeit); zugleich sind sie miteinander verklammert, indem der Schluss jedes Stückes zum Initial des folgenden wird. Es entsteht eine widersprüchliche Disparatheit in einem kontinuierlichen Erzählfluss. Im Gespräch mit Ensemble Modern Geschäftsführer Christian Fausch wird Jörg Widmann die Werke erläutern und in sein Schaffen einführen.

Termin

23. März, 20, Uhr, Oper Frankfurt, Frankfurt am Main
Komponistenporträt Jörg Widmann

Jörg Widmann: Liebeslied – für acht Instrumente (2010)
Jörg Widmann: Air – für Horn solo (2005)
Jörg Widmann: Freie Stücke für Ensemble (2002)

Jörg Widmann, Dirigent, Gesprächspartner
Saar Berger, Horn
Christian Fausch, Moderation

Über Vorberichterstattungen und Rezensionen würden wir uns freuen.
Hochaufgelöstes Fotomaterial können Sie gerne bei uns anfordern.

Mit freundlichen Grüßen
Marie-Luise Nimsgern


PM vom 17.06.2016

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CD-Neuerscheinung: Hörspiel mit Musik – Ingo Schulze und das Ensemble Modern

Das Hörspiel mit Musik „Die Abflussrohre spuckten ihre Eisblöcke wie abgelutschte Bonbons auf den Gehsteig“, eine Koproduktion von Ensemble Modern Medien und dem Südwestrundfunk, vereint Ausschnitte aus Prosabänden des Schriftstellers Ingo Schulze mit Musikwerken des 20. Jahrhunderts und akustischen Modulen des Ensemble Modern-Mitglieds Hermann Kretzschmar – gespielt vom Ensemble Modern. Sprecher des Hörspiels sind die hochkarätigen Schauspieler Judith Engel, Sylvester Groth und Thomas Thieme.
Menschen in Momenten des Glücks oder des schicksalhaft unglücklich verlaufenden Missverständnisses, Menschen an den Kreuzungslinien von Zufall oder eingebettet in Traditionen und Erinnerungen – diese Menschen, ob im russischen Sankt Petersburg, im thüringischen Altenburg, in Berlin oder Rom suchen ihre Orientierung in der Konfrontation mit den so einfachen wie gewichtigen Dingen des Lebens: Liebe und Freundschaft. Die Menschen tragen die Erfahrung der deutschen Wiedervereinigung in sich; das Geschehen spielt von den 1990er Jahren bis ins Heute.

Der seit seinem Roman ›Simple Storys‹ (1998) mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Schriftsteller Ingo Schulze ist eine Art Zeit-Verdichter. Das Hörspiel mit Musik „Die Abflussrohre spuckten ihre Eisblöcke wie abgelutschte Bonbons auf den Gehsteig“ vereint Ausschnitte aus Ingo Schulzes Prosabänden ›33 Augenblicke des Glücks‹, ›Adam und Evelyn‹, ›Handy‹, ›Neue Leben‹ und ›Orangen und Engel‹. Die ausgewählten Musikwerke von Anton Webern, Hans Werner Henze, Erwin Schulhoff, John Cage, Tom Johnson und Howard Skempton werden kompositorisch durch Module von Hermann Kretzschmar ergänzt, die ein Bindemittel dramaturgischer Bedeutungen schaffen: ein Wechselspiel von Musik und Text entsteht.

Ingo Schulze: Die Abflussrohre spuckten ihre Eisblöcke wie abgelutschte Bonbons auf den Gehsteig

Hörspiel mit Musik

nach neuen Texten und Passagen aus den Prosawerken ›33 Augenblicke des Glücks‹, ›Adam und Evelyn‹, ›Handy‹, ›Neue Leben‹ und ›Orangen und Engel‹

mit Kompositionen von John Cage, Cornelius Cardew, Hans Werner Henze, Tom Johnson, Hermann Kretzschmar, Erwin Schulhoff, Howard Skempton, Anton Webern

Ensemble Modern
Sprecher: Judith Engel, Sylvester Groth, Thomas Thieme
Musikalische Arrangements und Regie: Hermann Kretzschmar
Dramaturgie: Manfred Hess

Produktion: Ensemble Modern Medien/SWR
EMCD-032
Länge: ca. 78 Min.

Erscheinungstermin: 10.06.2016

Die CD ist über den Einzelhandel, den Onlineshop des Ensemble Modern unter www.ensemble-modern.com erhältlich. Vertriebspartner: Edel:Kultur

Video: heim.spiele Trailer

Text: Surrogate Cities bei den KunstFestSpielen Herrenhausen

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Surrogate Cities bei den KunstFestSpielen Herrenhausen

Interview mit Ingo Metzmacher

Der Orchester-Zyklus ›Surrogate Cities‹ von Heiner Goebbels, seit seiner Uraufführung 1994 überall auf der Welt erfolgreich aufgeführt, entwirft das musikalische Porträt einer imaginären Metropole. Das Werk bezieht seine Impulse aus Texten, Zeichnungen und Strukturen von Stadtplänen, verwendet Sounds aus Berlin und New York, aus Tokio und St. Petersburg oder trifft unvermittelt auf historisch-musikalische Bruch- und Fundstücke. Der Sampler spielt als digitaler Speicher dieser akustischen Materialien eine zentrale Rolle. Am 21. Mai 2017 ist ›Surrogate Cities‹ bei den KunstFestSpielen Herrenhausen mit dem Ensemble Modern Orchestra zu erleben, das sich erstmals für dieses Projekt aus dem Ensemble Modern, Musikerinnen und Musikern der Jungen Deutschen Philharmonie sowie der Internationalen Ensemble Modern Akademie zusammensetzt. Vokalist David Moss und die Jazzsängerin Jocelyn B. Smith geben den erzählerischen Parts ihre Stimme. Das Ensemble Modern sprach mit Ingo Metzmacher, Intendant der KunstFestSpiele Herrenhausen und Dirigent der Produktion über die Idee zum Projekt, den ungewöhnlichen Veranstaltungsort und seine Verbindung zum Ensemble Modern.

Ensemble Modern: Wie kam die Idee zu ›Surrogate Cities‹ bei den KunstFestSpielen 2017 zustande?
Ingo Metzmacher: Seit ich Intendant der KunstFestSpiele bin, bin ich auf der Suche nach größeren Räumen, Industriehallen in Hannover, um den barocken Aufführungsorten in Herrenhausen etwas entgegenzusetzen. Ich erhielt den Tipp, mir einmal die Fabrik von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover anzuschauen. Das ist ein riesiger Komplex, in dem über 13.000 Menschen arbeiten. Dort gibt es eine Halle, in der regelmäßig die Betriebsversammlungen mit ca. 5000 Leuten abgehalten werden. Sie lässt sich innerhalb kürzester Zeit umwandeln. Glücklicherweise stießen wir auf Seiten von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf großes Interesse, dort einmal etwas ganz anderes zu veranstalten. Mein Dramaturg Stephan Buchberger, der ja viele Jahre für das Ensemble Modern und mit Heiner Goebbels gearbeitet hat, hatte gleich ›Surrogate Cities‹ im Kopf. Das hat mehrere Gründe: Wir wollten nicht ein klassisches Konzert im herkömmlichen Sinne machen, sondern ein Stück, bei dem der »Sound« in die Umgebung passt, wie es in ›Surrogate Cities‹ der Fall ist. Hier spielt der Sampler als Speicher konkreter Klänge eine große Rolle und das Orchester wird elektronisch verstärkt. Auch thematisch ist die Fabrik – eine »Stadt in der Stadt« – sehr passend für ›Surrogate Cities‹. Wir sind dann mittendrin! Neben uns steht ein Güterzug, man sieht die Karosserieteile auf dem Band und in Containern. Mir gefallen solche Umgebungen. Für uns ist es sehr interessant, aus Herrenhausen heraus an einen Ort zu gehen, der ganz anders ist.

EM: Das ist also weniger einem konkreten Festivalthema geschuldet, sondern mehr der grundsätzlichen Ausrichtung des Festivals, in neue Räume vorzustoßen?
IM: Wir wollen jedes Jahr etwas Großes machen, das ganz Hannover anspricht. Wir haben im ersten Jahr 2016 die ›Gurre-Lieder‹ gemacht, mit denen wir die Stadt in Bewegung gebracht haben. Für das zweite Jahr scheint uns ›Surrogate Cities‹ genau passend.

EM: ›Surrogate Cities‹ ist eine Collage aus Stadtelementen, Texten, klassischen und elektronischen Klängen. Inwiefern siehst Du das Spannende in dieser ganz konkreten Konstellation in diesem Werksgebäude, inmitten der Produktionsmaschinen?
IM: Volkswagen Nutzfahrzeuge hält für uns zwar die Produktion nicht an, aber wir dürfen in der Produktionspause zwischen Freitagabend und Montag früh in diesen Bereich der Fabrik. So etwas hat es dort zuvor noch nicht gegeben: Mitten hinein zwischen die Produktionsprozesse kommt eine ganz andere »Mannschaft« in die Halle, die gewissermaßen auch etwas »zusammenbaut«: ein Stück, das dann dort aufgeführt wird. Das Montagehafte der Musik kommt der Sache natürlich sehr entgegen. Dass ›Surrogate Cities‹ so viele Elemente vereint, passt überhaupt sehr gut zu unserem Festival. Wir versuchen, Dinge zusammenzubringen, Verbindungen zu suchen und Zusammensetzungen zu schaffen, die man sonst nicht so oft sehen und hören kann.

EM: Ist das ein Kernmerkmal, das die Intendanz Metzmacher in Herrenhausen prägen soll? Oder gibt es weitere Kernbereiche, die Dir wichtig sind?
IM: Wir beide – Stephan Buchberger und ich – haben unsere Wurzeln in der Musik, denken alles von der Musik aus, wobei wir auch in allen anderen Kunstrichtungen nach Verbindungen suchen. In den letzten Jahren zeichnet sich ganz klar ab, dass die Grenzen zwischen den Sparten immer weiter verschwinden. Ich habe mich immer dagegen gewehrt, dass die Musik, die ja überall gebraucht wird – im Film, Theater, beim Tanz, in der Performance – nur eine notwendige Randerscheinung ist. Denn für mich ist Musik etwas sehr Bedeutsames und inhaltlich wichtig. Wir gehen umkehrt von der Musik aus in die anderen Bereiche hinein. Diese Idee ist zentral. Auch ›Surrogate Cities‹ wendet sich von der Musik aus in andere Textbereiche, Deutungsbereiche der Stadt. »Musikalisch« kann für mich auch heißen, dass gar nichts erklingt. Es gibt Aufführungen, in denen ein besonderes Timing gefragt ist, wo sich etwas wie eine Art Musik verdichtet obwohl keine Musik erklingt. Oder Aufführungen, in denen Musik nur sparsam verwendet wird, aber eine ganz wichtige Rolle spielt. Letztes Jahr zum Beispiel haben wir ›Singspiele‹ von Maguy Marin gezeigt, bei der ein Darsteller eine Stunde lang Gesichter und Kleider wechselt und dabei ein Schubert-Lied summt. Es kann aber auch ein Tanzabend sein, in dem die Musik eine sehr anregende Rolle spielt und nicht nur irgendeine Musik ist, zu der man tanzt. Es kann sich um eine Installation handeln, in der man sich frei bewegen kann, in der man von Musik umgeben ist. Wir haben letztes Jahr ein Nachtkonzert gemacht, hinterher die Türen aufgemacht und die Leute in den Morgen hinausgelassen, wo die Vögel sangen.

EM: Sind diese Kernpunkte dem Tandem Metzmacher/Buchberger geschuldet oder ist auch der Raum Hannover entscheidend, dass es zu einer solchen inhaltlichen Ausrichtung gekommen ist?
IM: Ich glaube der Raum lässt alles Mögliche zu. Wir haben in Herrenhausen zwei Räume: einen Raum mit einem sehr historischen Kontext und einen funktionalen Theaterraum. Sie sind beide nicht sehr groß. Wenn man etwas Größeres machen will, muss man rausgehen aus Herrenhausen. Wir brauchen außerdem eine Balance zu der historischen Umgebung in Herrenhausen, wenn wir wirklich in die Stadt hinein wirken wollen. Der Ausgangspunkt Musik ist aber tatsächlich dem Tandem geschuldet.

EM: Du hast bei dem Festival und auch speziell bei ›Surrogate Cities‹ eine Doppelfunktion als Veranstalter und Künstlerischer Leiter der Produktion. Wie fühlt sich das an?
IM: Gut! Ich möchte, dass die Leute mich auch erleben können im Festival. 2017 werde ich sogar zwei Projekte dirigieren. Es wäre ja eher verwunderlich, wenn ich im Festival als Dirigent nicht vorkäme.

EM: Definitiv. Aber gibt es da ein Spannungsfeld – sei es anregend oder vielleicht auch belastend?
IM: Man ist noch näher dran. Man initiiert etwas, das tatsächlich realisiert wird. Wenn man ansonsten engagiert wird, muss man meistens Kompromisse machen und hat die Sache nicht vollständig in der Hand. Insofern ist mir das schon sehr lieb. Belastend ist es nicht, da ich ein hervorragendes Team habe, das mir den Rücken freihält.

EM: Inwiefern eignet sich ein Klangkörper wie das Ensemble Modern Orchestra besonders für eine solche Produktion?
IM: Neben der Erfahrung mit der Musik Heiner Goebbels ist auch die Neugier und Bereitschaft da, ein Werk an solch einem Ort aufzuführen. Es ist ein Abenteuer, das es in dieser Form in Hannover noch nie gegeben hat.

EM: Eine Besonderheit ist sicherlich auch, dass wir auf der einen Seite die erfahrenen Mitglieder des Ensemble Modern haben, auf der anderen Seite die derzeitigen und ehemaligen Stipendiaten der Internationalen Ensemble Modern Akademie und die Musiker der Jungen Deutschen Philharmonie. Es wird in unterschiedlichen Einstudierungstempi gearbeitet, mit vorgelagerten Proben, um die jungen Musiker rasch ins Gesamtgefüge einzubinden. Inwiefern hat eine solche Konstellation auch Auswirkungen auf deine Arbeitsweise?
IM: Auch das ist eine Fortsetzung dessen, was wir im ersten Jahr gemacht haben. Wir haben mit der NDR Radiophilharmonie und dem Orchester der Musikhochschule Hannover zusammengearbeitet. Das hat sehr gut funktioniert. Natürlich habe ich mit den Studierenden mehr gearbeitet bzw. das professionelle Orchester hat sich die Zeit genommen, die Studenten in Gruppen- und Teilproben anzuleiten. Es ist ein schöner Prozess, denn Erfahrung tut sich mit jugendlichem Enthusiasmus und der Neugier zusammen


EM: Es ist sicherlich auch eine Besonderheit, dass Du zur ›Fabrik‹ in der Schwedlerstraße eine enge Beziehung hast, zum Ensemble Modern und zur Jungen Deutschen Philharmonie.
IM: Das Ensemble Modern ist meine musikalische Heimat. Und eines der ersten großen Orchesterprojekte, die ich gemacht habe, habe ich mit der Jungen Deutschen Philharmonie gemacht. Ich bin sehr verwurzelt in deren Geschichte: Das Ensemble Modern als ein Ort, an dem sich damals in den 1980er Jahren junge Musiker trafen, die einen anderen Weg gehen wollten, ist für mich ganz entscheidend und wichtig für mein musikalisches Leben. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie mein Weg verlaufen wäre, wenn es das Ensemble Modern nicht gegeben hätte. Dass ich meine ersten Schritte als Dirigent beim Ensemble Modern tun konnte, ist für mich absolut prägend gewesen. Wir haben ja auch schon letztes Jahr mit dem Ensemble Modern die KunstFestSpiele eröffnet. Ich finde es sehr schön, dass sich das jetzt in dieser vergrößerten Form fortsetzt.

EM: Darüber freuen auch wir uns sehr – auch über die gemeinsam entwickelte Idee, bei dieser Gelegenheit alle in der Frankfurter ›Fabrik‹ ansässigen Institutionen zusammenzuführen. Herzlichen Dank für die Initiative und für das Gespräch.

Das Gespräch führte Christian Fausch, Künstlerischer Manager und Geschäftsführer Ensemble Modern.

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CD: Ingo Schulze: Die Abflussrohre spuckten ihre Eisblöcke wie abgelutschte Bonbons auf den Gehsteig

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Ingo Schulze: Die Abflussrohre spuckten ihre Eisblöcke wie abgelutschte Bonbons auf den Gehsteig

Hörspiel mit Musik

Menschen in Momenten des Glücks oder des schicksalhaft unglücklich verlaufenden Missverständnisses, Menschen an den Kreuzungslinien von Zufall oder eingebettet in Traditionen und Erinnerungen - diese Menschen, ob im russischen Sankt Petersburg, im thüringischen Altenburg, in Berlin oder Rom suchen ihre Orientierung in der Konfrontation mit den so einfachen wie gewichtigen Dingen des Lebens: Liebe und Freundschaft. Die Menschen tragen die Erfahrung der deutschen Wiedervereinigung in sich; das Geschehen spielt von den 1990er Jahren bis ins Heute.

Der seit seinem Roman ›Simple Storys‹ (1998) mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Schriftsteller Ingo Schulze ist eine Art Zeit-Verdichter. Das Hörspiel mit Musik „Die Abflussrohre spuckten ihre Eisblöcke wie abgelutschte Bonbons auf den Gehsteig“ – eine Koproduktion von Ensemble Modern Medien mit dem Südwestrundfunk – vereint Ausschnitte aus Ingo Schulzes Prosabänden ›33 Augenblicke des Glücks‹, ›Adam und Evelyn‹, ›Handy‹, ›Neue Leben‹ und ›Orangen und Engel‹. Gelesen werden die Texte von hochkarätigen Schauspielern wie Judith Engel, Sylvester Groth und Thomas Thieme. Die ausgewählten Musikwerke von Anton Webern, Hans Werner Henze, Erwin Schulhoff bis zu John Cage, Tom Johnson und Howard Skempton, werden kompositorisch durch Module des Ensemble Modern-Mitglieds Hermann Kretzschmar ergänzt, die ein Bindemittel dramaturgischer Bedeutungen schaffen; ein Wechselspiel von Musik und Text entsteht.

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Video: Ingo Metzmacher über “Surrogate Cities”

Aktuell: Top Spin

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Hans Christian Schink

Top Spin

Porträtkonzert Vito Žuraj

›Top Spin‹ ist die Bezeichnung für eine Schlagtechnik in Tennis und Tischtennis, bei der der Ball in einer von unten nach oben ausgeführten Schlägerbewegung gestreift wird. Dadurch erhält er einen Vorwärtsdrall und kann mit hoher Geschwindigkeit im gegnerischen Spielfeld platziert werden. ›Top Spin‹ ist auch der Titel eines der zahlreichen vom Tennis inspirierten Werke des Slowenen Vito Žuraj (*1979): Drei Schlagzeuger umkreisen ihr Drumset immer schneller, was zu wahrhaft sportlicher Intensität führt. Als passionierter Tennisspieler bezieht Žuraj immer wieder Elemente und Bezeichnungen aus dieser Sportart in seine Kompositionen mit ein. Zu dieser Werkserie gehören u.a. auch ›Crosscourt‹, ›Dropshot‹, ›Changeover‹ und ›Runaround‹ – allesamt uraufgeführt durch das Ensemble Modern oder die Internationale Ensemble Modern Akademie, deren Kompositionsstipendiat Vito Žuraj 2009/10 war. Seither verbindet ihn eine freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Ensembles. Am 10. April 2017 wird das Ensemble Modern in der Reihe ›NDR das neue Werk‹ ein Porträt des Komponisten in der Elbphilharmonie präsentieren. Neben ›Top-Spin‹ (2011) und der »Aufwärm-Übung« ›Warm-up‹ (2012) sind neueste Werke Žurajs zu hören, deren musikalische Inspirationsquellen allesamt hochoriginell sind. ›La femme 100 têtes‹ (2015) und die Schubert-Paraphrase ›Schub'rdy G'rdy‹ (2015) setzen sich mit bestehenden Werken des Musikkanons auseinander; mit Richard Strauss’ ›Salome‹ und Werken von Schubert. ›Schub’rdy G’rdy‹ spielt dabei mit dem Namen der mittelalterlichen Drehleier (Hurdy-Gurdy). ›Aftertouch‹ (2015) dagegen bezieht sich auf einen Begriff aus der elektronischen Musik, den gleichnamigen MIDI-Parameter, der eine vibratoähnliche Tonhöhenmodulation ermöglicht.

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Video: Vito Žuraj: Top Spin - excerpt

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Vito Žuraj: Top Spin - excerpt

ComputerStudio der Hochschule für Musik Karlsruhe, 2014

ComputerStudio der Hochschule für Musik Karlsruhe, 2014

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Aktuell: Meisterkurs Klangspuren IEMA 2017

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Meisterkurs Klangspuren IEMA 2017

Ausschreibung

Der Meisterkurs Klangspuren International Ensemble Modern Academy findet in diesem Jahr vom 30.9.-10.10.2017 statt. In Übereinstimmung mit dem Festival-Thema 2017 "Noch Fragen?" erarbeitet die außergewöhnliche russische Komponistin Sofia Gubaidulina zusammen mit den Dozenten des Ensemble Modern und Dirigent Franck Ollu exemplarische Werke der zeitgenössischen Musik. Diese werden in drei Festivalkonzerten und beim ungewöhnlichen Konzertformat ›Rent a Musician‹ (Konzerte im eigenen Wohnzimmer) aufgeführt.

Die Ausschreibung richtet sich an junge Musikerinnen und Musiker, die am Ende ihrer Ausbildung stehen und sich den besonderen Herausforderungen der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts stellen wollen.

Die Bewerbung erfolgt bis zum 30.04.2017 ausschließlich online auf www.klangspuren.at/internationaleensemble-modernakademie

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Aktuell: Frühjahrkonzerte

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Frühjahrkonzerte

der Stipendiaten der Internationale Ensemble Modern Akademie in Frankfurt am Main und Karlsruhe

Meilensteine des 20. Jahrhunderts, Kammermusik- und Ensemblewerke mit und ohne Elektronik sowie zwei Uraufführungen junger Komponisten: In fünf Konzerten im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (4., 5. März 2017) und in der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (28., 30., 31. März 2017) bietet das IEMA-Ensemble 2016/17 der Internationalen Ensemble Modern Akademie dem Publikum viele Perspektiven auf die unterschiedlichen Varianten zeitgenössischer Musik und deren Entwicklung.

Uraufgeführt werden Werke der Japanerin Yukiko Watanabe, aktuelle Kompositionsstipendiatin der IEMA, und des Italieners Maurilio Cacciatore. Yukiko Watanabes Werk ›Unter dem Boden‹ für namenlose Geschichten ist inspiriert vom japanischen Spiel ›Saramdul‹. Jeder Mitspieler wählt einen Ausschnitt aus seinem Lieblingsbuch. Im Probenprozess werden diese nach bestimmten Spielregeln mit der komponierten Musik kombiniert und in eine Reihenfolge gebracht. Die so entstandene „Geschichte“ wird im Konzert aufgeführt, wobei der Dirigent mit einer Kamera die gewählten Materialien dem Publikum präsentiert. ›So loud‹ von Maurilio Cacciatore, der die Elektronik speziell für den Klangdom des ZKM produziert hat, nennt sein Stück selbst ein „maximalistitisches“ – das Bass-Saxofon, der technische Aufbau, die Lautstärke der Musik sind allesamt groß gedacht. Dabei werden die akustischen Klänge der Instrumentalisten durch ein komplexes Lautsprechersystem gestreut und verräumlicht.

Weiterhin erklingen neuste Werke von u.a. Minas Borboudakis, der sich in ›Photonic Constructions I‹ mit der Metaphysik des Lichts auseinandersetzt oder Brett Deans ›Sextet‹, das inspiriert ist vom Roman ›Der König im Exil‹ von Arno Geiger. Kombiniert werden die Werke mit „Klassikern“ der Moderne wie etwa von Friedrich Goldmann, Hanns Eisler, Arnold Schönberg oder Luciano Berio.

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Video: CONNECT in Frankfurt - VideoTrailer

Video: Hans Zender: Don Quijote de la Mancha VideoTrailer

Konzert: clash!

Konzert: Top Spin

Konzert: EM in Zagreb


Konzert: Probenbesuch Ensemble Modern

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27.4.17, 19.30 Uhr

Probenbesuch Ensemble Modern

Probe des neuen Werks von Isabel Mundry, das am 1. Mai im Rahmen des Festivals "Acht Brücken" uraufgeführt wird.

Haus der Deutschen Ensemble Akademie, Dachsaal, 4. OG, Frankfurt am Main (Deutschland)

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Konzert: Hautnah - Das KulturTagJahr an der Charles-Hallgarten-Schule

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Michael Habes

28.4.17, 18.00 Uhr

Hautnah - Das KulturTagJahr an der Charles-Hallgarten-Schule

Abschlusspräsentation an der Charles-Hallgarten-Schule – Kultur - Ein Tag. Ein Jahr. Ein Jahrgang.

Charles-Hallgarten-Schule, Frankfurt am Main (Deutschland)

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Konzert: Neue Musik Nacht

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30.4.17, 18.00 Uhr

Neue Musik Nacht

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (Deutschland)

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Konzert: Freihafen - Ensemble Modern II

Konzert: Freihafen - Ensemble Modern I

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