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PM vom 01.03.2011

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Expressionismus-Konzert Alte Oper Frankfurt 11.03.2011

Das Abonnementkonzert des Ensemble Modern am 11. März 2011
um 20 Uhr in der Alten Oper Frankfurt steht erneut im Zeichen des Expressionismus. Unter der Leitung des niederländischen Dirigenten Lucas Vis spielt das Ensemble Modern Paul Hindemiths ›Die junge Magd‹, Edison Dennisows ›Drei Bilder nach Paul Klee‹ sowie drei neue Werke von Georg Friedrich Haas, Hanspeter Kyburz und Enno Poppe. Als Solisten konnten die Sopranistinnen Susanne Elmark, Ruth Weber, Sarah Wegener, die Altistin Salome Kammer, der Contratenor Daniel Gloger sowie der Bariton Otto Katzameier gewonnen werden. Das Konzert findet im Rahmen des vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain initiierten spartenübergreifenden Kooperationsprojekts ›Phänomen Expressionismus‹ statt.

Mit Paul Hindemiths ›Die junge Magd‹ op. 23 steht eines der Hauptwerke des sogenannten ›Frankfurter Expressionismus‹ auf dem Programm. Hindemiths frühe künstlerische Entwicklung zwischen 1917 und 1923 war grundlegend durch die Frankfurter Umgebung bestimmt. Die Stadt war damals Zentrum einer vielfältigen Rezeption des Vorkriegsexpressionismus, was zur Entstehung des ›Frankfurter Expressionismus‹ führte. In ›Die junge Magd‹ vertont er sechs Gedichte von Georg Trakl. Die Gesangspartie wird Salome Kammer übernehmen. Edison Dennisow ließ sich in seinem Werk ›Drei Bilder nach Paul Klee‹ von den drei Gemälden ›Diana im Herbstwind‹, ›Senecio‹ und ›Kind an der Freitreppe‹ von Paul Klee, einem der bekanntesten deutschen expressionistischen Maler inspirieren. Megumi Kasakawa (Viola) wird den Solopart spielen.

Hanspeter Kyburz’ ›still and again‹ und Georg Friedrich Haas’ ›Bluthaus-Fragmente‹ sind mit den jeweiligen Opern ›Double Points: ΟΥΤΙΣ‹ und ›Bluthaus‹ verwandt; letztere wird bei den diesjährigen Schwetzinger Festspielen uraufgeführt. In ›still and again‹ greift Hanspeter Kyburz ebenso wie in seiner Oper ›Double Points: ΟΥΤΙΣ‹ den Mythos von Penelope und Odysseus auf. Die Texte von Sabine Marienberg kreisen um die Isolation der Penelope. Die ›Bluthaus-Fragmente‹ basieren auf einem Text von Händl Klaus, der von einer jungen Frau, von Inzest, Verzweiflung und Mord erzählt. Die Kompositionstechnik Haas’ gleicht dabei der Sprachtechnik Klaus’: Ebenso wie Sätze in Wörter und Wortgruppen aufgesplittert werden, sind die melodische Linien gebrochen und auf die einzelnen Stimmen verteilt. Es singen Ruth Weber, Sarah Wegener, Daniel Gloger und Otto Katzameier. Enno Poppes ›Speicher IV‹ ist Teil eines großangelegten Zyklus, dessen Titel die Idee von ›Aufbewahrung‹ sowohl eigener Ideen als auch deren Konfrontation mit Aspekten der Vergangenheit impliziert.


PM vom 08.01.2011

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30 Jahre Ensemble Modern II

Seinem 30. Jubiläum hat das Ensemble Modern zwei Konzerte mit einer Reihe von Uraufführungen gewidmet. Den Auftakt bildete das Konzert am 16. März 2010 mit Auftragskompositionen von Anthony Cheung, Orm Finnendahl, Saed Haddad und Miroslav Srnka. Das zweite Konzert am 15. Januar 2011 (20 Uhr, Alte Oper Frankfurt) ist ein reines Uraufführungskonzert. Unter der Leitung von Franck Ollu kommen gleich sechs neue Werke zur Aufführung. Die Konzerteinführung findet um 19 Uhr im Mozart Saal statt.

Sechs Komponisten hat das Ensemble Modern gebeten, neue Werke zu diesem Jubiläumskonzert beizusteuern. Die neuen Werke beschäftigen sich insbesondere mit dem Dialog zwischen solistischem Spiel und Ensemblespiel, zwischen den Stärken und Persönlichkeiten der einzelnen Spieler und dem virtuosen Spiel des Ensembles als Ganzes. Dabei werden teilweise auch interaktive Technologien wie iPhone-Applikationen und Elektronik als Erweiterung der live gespielten Klangquellen verwendet.

Mit Anthony Cheung, David Fennessy, Vassos Nicolaou und Miroslav Srnka stehen Werke einer jüngeren Komponistengeneration auf dem Programm, die das Ensemble Modern im Rahmen der Internationalen Ensemble Modern Akademie kennengelernt hat. Der aus San Francisco stammende Anthony Cheung war Teilnehmer des Internationalen Kompositionsseminars 2008/2009, David Fennessy aus Irland und Vassos Nicolaou aus Zypern hatten ein einjähriges Kompositionsstipendium der Internationalen Ensemble Modern Akademie inne.

Mit Johannes Schöllhorn verbindet das Ensemble Modern eine langjährige Zusammenarbeit. Sein Werk ›Dias koloriert – 3 neue Anamorphosen für Ensemble‹ erleuchtet und koloriert auf verschiedene und ungewöhnliche Weise drei Kontrapunkte aus Bachs ›Kunst der Fuge‹. Diese eignen sich laut Schöllhorn »gut zu Diapositiven, durch die man hindurch nach langer Zeit umgekehrt anachronistisch auf die Gegenwart blicken kann.« Erst in der Betrachtung aus der Gegenwart heraus enthüllt sich das Unentdeckte der Vergangenheit. Wolfgang Rihm, mit dem das Ensemble Modern seit Beginn der 1980er Jahre verbunden ist, nahm sein eigenes, vom Ensemble Modern vielfach gespieltes Werk ›Will sound‹ als Grundlage, um diesem in ungewöhnlicher Kompositionstechnik neue Teile hinzuzufügen, neue Klänge mit Zink, Tuba und Harfe überzustülpen und damit das neue Ensemble-Großwerk ›Will sound more‹ von mehr als doppeltem Umfang zu konstruieren.

PM vom 01.11.2011

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Neues Werk von Hans Zender: Veränderungen über Ludwig van Beethovens „Diabelli-Variationen“ im Konzerthaus Berlin und der Alten Oper Frankfurt

Hans Zenders Werkverzeichnis nennt unter anderem einen „Dialog mit Haydn“, eine „Schumann-Fantasie“ und die komponierte Interpretation von Schuberts „Winterreise“, letztere 1993 durch das Ensemble Modern uraufgeführt. Das Ändern, Bearbeiten und Reagieren auf bereits existierende Werke der Vergangenheit stellt einen der kompositorischen Ansätze von Hans Zender dar. Nun hat sich der Komponist auf Initiative des Ensemble Modern und im Auftrag von Alter Oper Frankfurt, Konzerthaus Berlin und Ensemble Modern mit Ludwig van Beethovens letztem großen Klavierwerk, den „Diabelli-Variationen“ auseinandergesetzt und eine „komponierte Interpretation“ des Zyklus mit dem Titel „33 Veränderungen über 33 Veränderungen“ geschaffen. Gewidmet ist das Werk „Alfred Brendel als dem Vermittler größter Lebendigkeit der Tradition und dem Ensemble Modern als Vermittler größter Lebendigkeit der Moderne“.
Die Uraufführung des Werks findet am 9. November 2011 (20 Uhr) unter Leitung von Peter Hirsch im Konzerthaus Berlin im Rahmen des Festivals „Aus zweiter Hand – Transkriptionen in der Musik“ statt. Am 11. November 2011 (20 Uhr) ist das Werk im Mozart Saal der Alten Oper Frankfurt zu erleben.

Mit Hans Zender verbindet das Ensemble Modern von Beginn an eine enge Zusammenarbeit. In den späten 1970er Jahren leitete Hans Zender die Junge Deutsche Philharmonie und gab maßgebliche Impulse zur Gründung des Ensemble Modern, 1993 initiierte er die Gesprächskonzertreihe „Happy New Ears“. Neben der Uraufführung der „33 Veränderungen über 33 Veränderungen“ widmet das Ensemble Modern Hans Zender zu seinem 75. Geburtstages auch ein Happy New Ears Konzert. Am 8. November 2011 (Oper Frankfurt, 20.30 Uhr) wird es unter Anwesenheit des Komponisten „Les sirenes chantent quand la raison s'endort“, „Horch, horch die Lerch im Ätherblau“ und „Music to hear“ spielen. Die Solisten sind Angelika Luz (Sopran), Dietmar Wiesner (Flöte), Jana Machalett (Echoflöte) und Ueli Wiget. Durch den Abend führt Isabel Mundry, ehemals Kompositionsschülerin von Hans Zender und heute Professorin für Komposition an der Musikhochschule Zürich.

PM vom 20.02.2012

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Metropolis von Fritz Lang mit Musik von Martin Matalon im Staatstheater Darmstadt

Das Ensemble Modern wird im März 2012 die Neufassung der Filmmusik von Martin Matalon zur restaurierten Fassung des Films Metropolis von Fritz Lang erstmals in der Rhein Main-Region aufführen. Mit ihrem aufwändigen Surround-Klangbild versetzt diese Musik den Zuhörer in atemberaubender Weise in das Zentrum des Geschehens. Die Veranstaltung im Auftrag des Kulturfonds Frankfurt ReinMain findet am 8. März 2012 um 19.30 Uhr im Staatstheater Darmstadt statt.

Der expressionistische Stummfilm Metropolis, 1925/27 von Fritz Lang gedreht, gilt als Ikone der Filmgeschichte. Die im Januar 1927 präsentierte, fast dreistündige Premierenfassung fiel bei Kritikern und Publikum durch, weshalb nach einigen Monaten eine verkürzte Version in Deutschland neu anlief. Etwa ein Viertel des Originals geriet verschollen. Seit 1961 wurden mehrfach Versuche unternommen, die Originalfassung wiederherzustellen, in der Rekonstruktion von 2001 vertraten Standbilder und Kommentartexte das noch immer fehlende Material. Dank einer 2008 in Buenos Aires gefundenen Kopie gelang es der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die früheren Lücken weitgehend zu füllen. Die restaurierte Fassung wurde im Februar 2010 bei der Berlinale in Berlin und parallel in der Alten Oper Frankfurt gezeigt. Die Restaurierung und die Welturaufführung der Originalfassung wurden unterstützt durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Der argentinische Komponist Martin Matalon komponierte 1995 im Auftrag des IRCAM Centre Pompidou Paris eine neue Filmmusik zu Metropolis. Entstanden ist eine äußerst farbige Musik, welche die rhythmische Struktur des Films nutzt, um ein kontrapunktisches Netz zwischen Bildern und Klängen zu knüpfen. Nach der Rekonstruktion des Films durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat sich Matalon erneut mit Metropolis auseinandergesetzt und seine Partitur für die Originalfassung des Films adaptiert. Diese Umarbeitung erfolgte im Auftrag des Ensemble Modern und wurde ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

PM vom 24.01.2013

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CD-Neuerscheinung ›Wasser‹ – Ersteinspielung

Nach der überaus erfolgreichen Uraufführung und den Folgeaufführungen des Musiktheaters ›Wasser‹ von Arnulf Herrmann in Kooperation mit der Oper Frankfurt und der Münchener Biennale im Sommer 2012 in München und Frankfurt hat das Ensemble Modern nun eine CD im eigenen Label Ensemble Modern Medien produziert.

Arnulf Herrmanns erstes Musiktheaterwerk ›Wasser‹ erzählt eine Geschichte, die fließend zwischen Erleben und Traum hin und her läuft: Orientierungslos erwacht ein Mann in einem Hotelzimmer. Im Foyer stößt er auf eine Abendveranstaltung. Er glaubt, die Personen zu kennen, doch seine Erinnerung versagt. Alles ist merkwürdig verschoben und verrückt, selbst die Musik. Sie kommt von einer Schallplatte, die sich nicht um ihren Mittelpunkt dreht und deshalb »schwankende« Melodien liefert. Auch die Frau, die er zum Tanz bittet, glaubt er schon einmal gesehen zu haben, doch es bleibt ungewiss, was Schein und Sein, Wahn und Wirklichkeit ist.
Arnulf Herrmann vertonte kein fertiges Libretto, seine Musik und Nico Bleutges Dichtung entstanden in einem Prozess gegenseitiger Anregung. Jede Szene hat ihr eigenes Text-Musik-Verhältnis, ihre eigene Struktur und Form, jedes Wort, jeder Satz ist genau gesetzt. Drei Szenen erscheinen mehrmals, doch nicht als Wiederholung, sondern in verschobener, dezentrierter Ähnlichkeit, gleichsam im Schwebezustand zwischen Identität und Differenz. Einige Szenen folgen musikalisch dem Prinzip des Rotierens, wie sie Gedankenbewegungen auf der Suche nach dem Erinnern auszeichnet. Andere entwickeln sich in eine bestimmte Richtung. Am Ende lösen sich Zusammenhang und Identität auf. Dafür steht die Metapher des Wassers, das vieles birgt, manches ahnen lässt, aber nichts preisgibt.

Die CD ist zu 18 € im Onlineshop des Ensemble Modern unter www.ensemble-modern.com erhältlich.

PM vom 30.03.2012

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DVD-Neuerscheinung ›Leidenschaft Neue Musik‹

Neue Musik im Unterricht? Zu sperrig, zu abstrakt? Doch gerade die Neue Musik eignet sich für den schulischen Unterricht. – Sie repräsentiert das noch nicht Dagewesene, fern von überfrachtenden Traditionen, und bietet ein breites Spektrum an Klangerlebnissen. Um die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Musik im schulischen Unterricht und in der Erwachsenenbildung zu erleichtern, hat das Ensemble Modern in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk und dem Hessischen Kultusministerium die didaktische DVD ›Leidenschaft Neue Musik‹ produziert. Im Mittelpunkt des Films ›Leidenschaft Neue Musik‹ von Joachim Meißner und Marion Morawek stehen drei speziell für Lehrer und Schüler konzipierte »Happy New Ears«-Konzerte des Ensemble Modern in der Oper Frankfurt, die Einblick in Leben und Kompositionsweise der porträtierten Komponisten Heinz Holliger, Leoš Janáček und Steve Reich geben. Ein umfangreiches Bonusmaterial in Form von Biographien, Interviews, Fotos, Audio- und Videodateien sowie Workshopvorschlägen runden die DVD ab. Die Darstellungen sind so gewählt, dass die Schüler die Möglichkeit erhalten, vielfältige Ideen und Kompositionsverfahren aus der Neuen Musik kennenzulernen, Rückschlüsse auf deren Tradition zu ziehen und eigene kreative Umsetzungen vorzunehmen.
Die DVD ist ausschließlich zu Lehrzwecken bestimmt und kann kostenfrei von Schulen / Bildungseinrichtungen / Lehrenden über den Hessischen Rundfunk oder das Büro des Ensemble Modern bezogen werden. Die DVD steht darüber hinaus in allen hessischen Medienzentren zur Ausleihe bereit.

Hessischer Rundfunk
Redaktion Wissen und mehr
Bertramstraße 8
60320 Frankfurt am Main
Tel. 069 / 155-3534
wissenundmehr@hr.de

Ensemble Modern
Schwedlerstraße 2-4
60314 Frankfurt am Main
Tel. 069 / 94343020
info@ensemble-modern.com

Das Multimediaprojekt Leidenschaft Neue Musik entstand in Zusammenarbeit des Hessischen Rundfunks mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Ensemble Modern.

PM vom 25.02.2013

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Video-Opern „Three Tales“ und „The Cave“ von Steve Reich & Beryl Korot mit dem Ensemble Modern in Berlin

Das Ensemble Modern präsentiert im März zwei Hauptwerke von Steve Reich in Berlin. Am Samstag, den 2. März, führt es unter Leitung von Sian Edwards im Konzerthaus Berlin die Video-Oper „Three Tales“ auf. Darauf folgt am Freitag, den 22. März, die Aufführung der ersten Gemeinschaftsproduktion von Beryl Korot und Steve Reich „The Cave“ beim Festival MärzMusik im Haus der Berliner Festspiele unter Leitung von Jonathan Stockhammer. Bei beiden Konzerten wirkt das Londoner Vokalensemble Synergy Vocals mit.

Beide Werke rücken in geradezu visionärer Sicht Themen, die unsere heutige Welt bewegen, ins Zentrum. Die Video-Oper „Three Tales“, entstanden zwischen 1998 und 2002, erzählt von drei maßgeblichen Ereignissen des Technologiezeitalters: der Hindenburg-Luftschiff-Katastrophe in Lakehurst 1937, den Atombombentests auf dem Bikini-Atoll zwischen 1946 und 1954 sowie dem Klonen des Gen-Schafs Dolly im Jahr 1997. Zur Musik Steve Reichs hat Beryl Korot faszinierende Video-Montagen, Film- und Gespräch-Sequenzen geschaffen. In der Vielfalt der Bilder auf der elektronisch mehrfach geteilten Leinwand spiegelt sich auch der technische Fortschritt.
Das multimediale Oratorium „The Cave“ von 1993 schreibt die fast 4000 Jahre alte biblische Geschichte von Abraham und seinen Frauen und Söhnen in die heutige Zeit fort und setzt sie in Gesprächen und Interviews mit Israelis, Palästinensern und US-Amerikanern in einen Spannungskontext. „The Cave“ ist die erste Gemeinschaftsarbeit des Künstlerehepaares Steve Reich und Beryl Korot, in der sie im parallelen Gestaltungsprozess Musik und Video zu einer Einheit verbinden. Auf fünf Leinwänden werden Videosequenzen vervielfältigt, simultan überlagert und zeitversetzt geschachtelt.

Bereits am Donnerstag, den 28. Februar, ist das Ensemble Modern im Rahmen des musikpädagogischen Projekts „Open your ears“ im Konzerthaus Berlin zu Gast und spielt Werke von Steve Reich. Zudem erklingen eine Performance, ein Video und eine Techno-Reminiszenz von und mit Berliner Jugendlichen in Auseinandersetzung mit dem Komponisten Steve Reich.

PM vom 19.04.2013

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„Landschaft mit entfernten Verwandten“ von Heiner Goebbels in neuer Frankfurter Fassung mit dem Ensemble Modern im Bockenheimer Depot

Am 1. Mai wird das Ensemble Modern Heiner Goebbels „Landschaft mit entfernten Verwandten“ in einer neuen „Frankfurter Fassung“ im Bockenheimer Depot in Frankfurt estaufführen. Die Produktion ist in fünf weiteren Aufführungen am 4., 5., 6., 8. und 9. Mai zu erleben. Die Leitung hat Franck Ollu, die Solisten sind der Bariton Holger Falk und der Schauspieler David Bennent. Eine Einführung in das Werk gibt Heiner Goebbels gemeinsam mit dem Ensemble Modern am 30. April 2013 um 20 Uhr im Rahmen eines Happy New Ears-Konzert im Bockenheimer Depot.

Der Titel der Oper „Landschaft mit entfernten Verwandten“ von Heiner Goebbels (* 1952) erinnert an Gemälde Alter Meister wie Nicholas Poussin, die nicht zentralperspektivisch angeordnet sind, sondern alle Motive gleich behandeln und auch solche in großer Entfernung nie unwichtig oder unscharf, sondern detailgetreu zeigen. Für den Betrachter ist das Zentrum nicht vorweg entschieden, so dass er seine eigene Sichtweise wählen kann. Diesem Prinzip folgend, entwickelte Heiner Goebbels in dieser Komposition keine lineare Handlung, sondern ein Kaleidoskop ständig wechselnder Bilder, in denen die Mitglieder des Ensemble Modern gleichermaßen als Darsteller wie als Musiker in ständig wechselnden Personenkonstellationen aus verschiedenen Kulturen und Epochen agieren: als rhythmisch sattelfeste Trommlergruppe, Rokoko-Gesellschaft, tanzende Derwische oder abgehalfterte Cowboys. Damit gleicht das Werk – mit den Worten des Komponisten selbst – „einem musikalisch-literarischen Rundgang durch ein Museum“. Das Libretto besteht aus Texten, Erzählungen, Abhandlungen und Gedichten von Gertrude Stein, Giordano Bruno, Henri Michaux, T. S. Eliot, François Fénelon, Leonardo da Vinci, Michel Foucault und Nicolas Poussin.

Im Jahr 2002 in Goebbels eigener Regie uraufgeführt, hat das Werk während seiner zahlreichen Aufführungen ständige Weiterentwicklungen erlebt, die zuletzt nach den Stadien eines RadioHörstücks und einer konzertanten Bearbeitung unter dem Titel Bildbeschreibungen zu einer Fassung auf CD geführt haben, die 2007 bei ECM in München erschienen ist. Diesen Prozess setzte das Ensemble Modern gemeinsam mit Heiner Goebbels fort und erarbeitete 2010 eine neue „Frankfurter Fassung“, die die Instrumentalisten noch stärker auf der Bühne integriert, die Szenografie von Klaus Grünberg und die Kostüme von Florence von Gerkan beibehält, jedoch ein intimeres Format besitzt, ohne dabei auf die Tiefenschärfe der Szenen zu verzichten. Die Erarbeitung der „Frankfurter Fassung“ erfolgte mit maßgeblicher Unterstützung der Aventis Foundation und mit freundlicher Unterstützung der Oper Frankfurt.


Termine

Erstaufführung der Frankfurter Fassung
1. Mai 2013, 20 Uhr, Frankfurt, Bockenheimer Depot

Weitere Vorstellungen
4., 5. (18.00 Uhr), 6., 8., 9. Mai 2013, Bockenheimer Depot
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 20.00 Uhr

Heiner Goebbels (*1952)
Landschaft mit entfernten Verwandten (2002, 2010 Frankfurter Fassung)
Oper für Solisten und Ensemble mit Texten von Gertrude Stein, Giordano Bruno, Henri Michaux, T. S. Eliot, François Fénelon, Leonardo da Vinci, Michel Foucault und Nicolas Poussin

Musikalische Leitung: Franck Ollu
Komposition und Regie: Heiner Goebbels
Bariton: Holger Falk
Schauspieler: David Bennent
Ensemble Modern

Preise: € 13 bis 60 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Eine Koproduktion von Oper Frankfurt, Grand Théâtre de Genève, Berliner Festspiele, Festspielhaus St. Pölten, La Filature de Mulhouse und Ensemble Modern mit großzügiger Unterstützung durch die Deutsche Bank Stiftung und die Kulturstiftung des Bundes. Ein Auftragswerk der Europäischen Festival-Vereinigung. Die Erarbeitung der Frankfurter Fassung erfolgte mit maßgeblicher Unterstützung der Aventis Foundation und mit freundlicher Unterstützung der Oper Frankfurt.


PM vom 07.05.2013

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Abonnementkonzert „Strom. Musik und Technik“ des Ensemble Modern in der Alten Oper Frankfurt

„Strom. Musik und Technik“ lautet das Motto des letzten Abonnementkonzerts der Saison 2012/13 des Ensemble Modern am 14. Mai 2013 um 20 Uhr in der Alten Oper Frankfurt. Das Konzert ist Teil der Konzertreihe "Prisma Darmstadt", in der das Ensemble Modern die verschiedenen Innovationen, Entwicklungen und Strömungen der Darmstädter Ferienkurse vielfältig reflektiert. Der Abend "Strom. Musik und Technik" lotet die Möglichkeiten der Kombination natürlicher und elektronisch erzeugter Klänge aus. Im Fokus stehen die Uraufführungen zweier Neukompositionen von Martin Matalon und Oscar Bianchi.

Als Referenzwerk wird das Ensemble Modern unter Leitung von Stefan Asbury eines der berühmtesten frühen Werke mit Tontechnik, Luciano Berios „Differénces“ aufführen. Das Werk wurde 1959 uraufgeführt und war 1961 bei den Darmstädter Ferienkursen erstmals in Deutschland zu hören. Es verbindet die Klänge der fünf Live-Instrumente mit elektronischen Klängen vom Tonband. Auch der für seine Werke mit Elektronik weltweit bekannte britische Komponist Jonathan Harvey gestaltete in seiner Musik stets subtile Übergänge von natürlichen zu elektronischen Klängen. Die Aufführung seiner beiden Werke „Mortuos Plango, Vivos Voco“ und „Soleil Noir/Chitra“ ist auch eine Hommage an den 2012 verstorbenen Komponisten.

Die beiden Auftragskompositionen des Ensemble Modern, ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, erforschen ebenfalls die Potenziale der elektronischen Musik. Oscar Bianchis „Permeability“ reflektiert den Einfluss, den elektronische Medien auf das Musikmachen und Musikhören haben. Martin Matalons „De polvo y piedra“ besteht aus sich abwechselnden instrumentalen und elektronischen Miniaturen, wobei letztere die elektronischen Resonanzen des Vorhergehenden darstellen.

Das Konzert findet in der saisonübergreifenden Konzertreihe „Prisma Darmstadt“ statt, in der das Ensemble Modern die verschiedenen Innovationen, Entwicklungen und Strömungen der Darmstädter Ferienkurse vielfältig reflektiert.

Termin

14. Mai 2013, 20 Uhr
Frankfurt am Main, Alte Oper Frankfurt, Mozart Saal
19.15 Uhr Konzerteinführung im Mozart Saal

Luciano Berio: Différences für 5 Instrumente und Tonband (1959)
Oscar Bianchi: Permeability – music for 19 instruments and electronics (2013) (Uraufführung)
Jonathan Harvey: Mortuos Plango, Vivos Voco (1980)
Jonathan Harvey: Soleil Noir / Chitra (1995)
Martin Matalon: De polvo y piedra (2013) (Uraufführung)

Dirigent: Stefan Asbury

PM vom 22.04.2013

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CD-Neuerscheinung – Ersteinspielung von ›33 Veränderungen über 33 Veränderungen‹ von Hans Zender

Im November 2011 gab das Ensemble Modern im Konzerthaus Berlin die Uraufführung von Hans Zenders komponierter Interpretation ›33 Veränderungen über 33 Veränderungen‹ über Beethovens ›Diabelli-Variationen‹. Es folgten Aufführungen in Frankfurt, Strasbourg und Salzburg. Nun legt das Ensemble Modern die Ersteinspielung des Zyklus im eigenen Label Ensemble Modern Medien vor. Hans Zender selbst dirigiert die Einspielung und tritt damit zugleich als Komponist und Interpret in Erscheinung.

Das Ändern, Bearbeiten und Reagieren auf bereits existierende Werke der Vergangenheit stellt einen der kompositorischen Ansätze von Hans Zender dar. Sein Werkverzeichnis nennt einen ›Dialog mit Haydn‹, eine ›Schumann-Fantasie‹ und die komponierte Interpretation ›Schuberts Winterreise‹, die das Ensemble Modern 1993 uraufgeführt hat. Auf Initiative des Ensemble Modern realisierte Hans Zender nun das Werk „33 Veränderungen mit 33 Veränderungen“, in welchem er sich mit Beethovens letztem großen Klavierwerk und umfangreichstem Variationenzyklus, den ›Diabelli-Variationen‹, auseinandersetzt. In seiner »komponierten Interpretation« wird nicht die Vergangenheit des Originals heraufbeschworen, sondern auf dessen Zukunft abgezielt. Es ist ein »forschendes Neu-Hören in der permanenten Rückkehr zum individuellen Werk«, wie es Zender formuliert.

Hans Zender: 33 Veränderungen über 33 Veränderungen
Ensemble Modern Medien
Ensemble Modern
Hans Zender, Leitung
EMCD-020 | 18,- €

Erscheinungstermin: 18.04.2013

PM vom 26.08.2013

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Geteilt – vereint. Musik beiderseits der Mauer. Neue Themenreihe mit dem Ensemble Modern

Deutsch-deutsche Musikgeschichte von der Teilung bis zur Wiedervereinigung: Mit „Geteilt – vereint. Musik beiderseits der Mauer“ startet das Ensemble Modern eine neue mehrteilige Themenreihe im Rahmen von „Happy New Ears“ in der Oper Frankfurt. In Aufführungen von Schlüsselwerken aus Ost und West sowie in Diskussionen mit hochkarätigen Gesprächspartnern werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Entwicklungen und Strömungen der Musik aus Ost und West aufgezeigt. Die Reihe startet am 3. September um 20 Uhr in der Oper Frankfurt. – Es ist zugleich das erste Happy New Ears Konzert der Saison 2013/14.

Am ersten Konzertabend (Teil I) am 3. September werden die 1950er Jahre und damit das erste Jahrzehnt deutsch-deutscher Teilung mit seinen Auswirkungen auf die Künste, speziell die Musik, beleuchtet. Gegenübergestellt werden Werke zweier Komponisten, die durchaus exemplarisch für die unterschiedlichen Ansätze in Ost und West gelten können: Hanns Eisler und Karlheinz Stockhausen. Zu hören sind Eisler-Lieder aus den Sammlungen „Neue Deutsche Volkslieder“ und „Ernste Gesänge“, interpretiert von Horst Maria Merz, sowie Stockhausens ebenfalls in den 1950er Jahren entstandene Klavierstücke und das „Kreuzspiel“. Auch eine Uraufführung steht auf dem Programm: „Der anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy“ von Hanns Eisler, bearbeitet und arrangiert für das Ensemble Modern von Peter Gotthardt – Instrumentator für Eisler und in den folgenden Jahrzehnten überaus erfolgreich in der DDR als Komponist von Filmmusiken.

Zu Gast sind als weitere Gesprächspartner der Komponist Georg Katzer, der aus seinen Jahren an der Ostberliner Akademie der Künste als Meisterschüler von Hanns Eisler berichten wird, und der Musikkritiker Gerhard R. Koch. Die Moderation übernimmt Heike Hoffmann, langjährige Leiterin der Musik-Biennale Berlin und seit mehreren Jahren der Salzburg Biennale. Es dirigiert Vimbayi Kaziboni.

Karten zum Preis von € 12 und 17 (für Studenten € 6 und 8,50) zzgl. 12,5 % Vorverkaufsgebühr – außer an der Vorverkaufs- und Abendkasse der Oper Frankfurt – sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen der Oper Frankfurt, online unter www.oper-frankfurt.de oder per Ticket-Hotline 069 - 212 49494 erhältlich.

Termin

1. Konzert der Reihe
›Happy New Ears‹ 2013/2014
3. September 2013, 20 Uhr Oper Frankfurt

Geteilt – vereint
Musik beiderseits der Mauer (Teil I)

Karlheinz Stockhausen: Klavierstücke III, IV, V (1954)
Karlheinz Stockhausen: Kreuzspiel (1951)
Hanns Eisler: Lieder u.a. aus „Neue Deutsche Volkslieder“ (1950/51) und „Ernste Gesänge“ (1955)
Hanns Eisler/Peter Gotthardt: Der anachronistische Zug (2013) (Uraufführung)

Vimbayi Kaziboni, Dirigent
Horst Maria Merz, Bariton
Ueli Wiget, Klavier
Felix Dreher, Klangregie
Heike Hoffmann, Moderation
Georg Katzer, Peter Gotthardt, Gerhard R. Koch, Gäste

PM vom 17.10.2013

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Neue Zeit- und Klangerfahrungen. Viertägiges Musikfestival cresc... widmet sich dem Zusammenhang von Musik und Zeit

Was ist Zeit? Wie lange dauert die Gegenwart? Das Phänomen »Zeit« hat den Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918–1970) ein Leben lang beschäftigt. Seine Idee der Gleichzeitigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist in all seinen Werkern erlebbar und hat auch die Komponistengenerationen nach ihm in ihrem musikalischen Schaffen beeinflusst. Eine Begegnung mit dem Thema »Musik und Zeit« und dem Werk Bernd Alois Zimmermanns ermöglicht das viertägige internationale Musikfestival »cresc...2013« – Biennale für Moderne Musik Frankfurt Rhein Main vom 21. bis 24. November 2013. In seiner zweiten Auflage wird das Festival nicht nur von drei auf vier Tage erweitert, auch kommen neben neuen Konzertformaten als neue Kooperationspartner und Spielstätten das Staatstheater Darmstadt und die Alte Oper Frankfurt hinzu.

Die Träger des Festivals cresc...
Veranstalter von cresc... sind das Ensemble Modern und das hr-Sinfonieorchester in Kooperation mit dem Internationalen Musikinstitut Darmstadt und der Alten Oper Frankfurt und in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Darmstadt, dem Institut für zeitgenössische Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und der Internationalen Ensemble Modern Akademie. Ermöglicht wird die Biennale durch die Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und weitere Projektpartner.

Zimmermanns Musik ist ein Amalgam, die Collage ein herausragendes Stilmittel. Unterschiedlichste Zeitstränge werden verwoben. Gebrauchsmusik, Jazz, serielle Musik, komplexe Formen finden sich bei Zimmermann in einem großen Ganzen. Zentrale Werke aus seinem Schaffen bilden den Rahmen der vier Festivaltage. So präsentiert das Ensemble Modern im Eröffnungskonzert Zimmermans Ballet noir »Musique pour les soupers du Roi Ubu«, und zum Abschluss realisiert das hr-Sinfonieorchester mit hr-Bigband, Solisten, Sprecher und drei Chören das monumentale »Requiem für einen jungen Dichter«. Während des Festivals sind weitere Werke Zimmermanns sowie herausragender Komponisten zu hören, die um das Festivalthema »Musik und Zeit« kreisen. Zwölf Uraufführungen, darunter auch fünf Werke von Teilnehmern des Internationalen Kompositionsseminars, zeigen wie Zimmermanns Werk heute aufgegriffen und weitergeführt werden kann. Neue Formate wie Tanzperformance, Live-Remix, Konzert-Hörspiel sowie Jugend-Projekte wie u.a. das KulturTagJahr der Altana Kulturstiftung ermöglichen ungewöhnliche visuelle Eindrücke und Hörerlebnisse. Darüber hinaus gibt es Kammer- und Orchestermusik, ein Liedrezital, Konzerteinführungen und ein Symposium.

Zu Gast bei cresc...
Herausragende Künstler und Ensembles sind zu Gast bei cresc...: das New Yorker Ensemble »Alarm Will Sound«, das Pariser Quatuor Diotima mit einem Streichquartett von Morton Feldman, die Gebrüder Teichmann mit einem Live-Remix des Eröffnungskonzerts im Frankfurter saasfee*pavillon und Christiane Oelze mit einem Liedrezital. Beim Abschlusskonzert mit Zimmermanns »Requiem« unter Leitung von Matthias Pintscher wirken neben dem hr-Sinfonieorchester auch die hr-Bigband, der WDR-Rundfunkchor Köln, der Tschechische Philharmonische Chor Brünn, die EuropaChorAkademie und die Solisten Marisol Montalvo und Leigh Melrose mit. Reinhold Friedrich wird mit Zimmermanns Trompetenkonzert »Nobody knows de trouble I see« zu Gast sein.

PM vom 01.11.2013

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Bezugspunkt Pierre Boulez: 2. Abonnementkonzert des Ensemble Modern in der Alten Oper Frankfurt

Pierre Boulez steht mit seinem Schaffen, aber auch als Bezugspunkt für nachfolgende Generationen, im Zentrum des 2. Abonnementkonzerts des Ensemble Modern am Dienstag, den 5. November (20 Uhr) in der Alten Oper Frankfurt. Neben Boulez‘ Komposition "Le Marteau sans maître" erklingen unter Leitung von Jean Deroyer „douze notations“ und „La Treizième“ von Johannes Schöllhorn sowie Gustav Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ in der Ensemble-Fassung von Arnold Schönberg. Als Solistin konnte Hilary Summers gewonnen werden.

Mit den „douze notations“ für Klavier komponierte Pierre Boulez 1945 im Alter von 20 Jahren sein offizielles Opus 1. Dieser Klavierzyklus sowie die daraus resultierenden gleichnamigen Orchesterstücke, an denen der Komponist seit fast drei Jahrzehnten arbeitet, bilden den Ausgangspunkt für Johannes Schöllhorns Bearbeitung des Werks für solistische Ensemblebesetzung aus dem Jahr 2011. Mit der „nachträglichen Kolorierung einer Schwarzweißfotografie“ vergleicht Schöllhorn selbst seine Bearbeitung, in deren unmittelbaren Zusammenhang auch seine Komposition „La Treizième“ steht: eine dreizehnte „notation“, als Ergänzung der „douze notations“, die das Gehörte gleichsam zusammenfasst und ein Kaleidoskop an Strukturen und Charaktere der vorhergehenden 12 Miniaturen entwirft.
Als eines seiner zentralen Werke erklingt Pierre Boulez‘ „Le Marteau sans maître“, das auf der gleichnamigen Gedichtsammlung des surrealistischen Dichters René Char beruht. Etwa zur gleichen Zeit entstand Boulez‘ berühmter Aufsatz „Schönberg ist tot“, in dem er sich gegen die Verklärung der Prinzipien jenes Komponisten wandte, der für ihn ein wichtiger Bezugspunkt war. Schönberg wiederum setzte sich u.a. mit Gustav Mahler auseinander, dessen „Lieder eines fahrenden Gesellen“ er 1920 für kleines Ensemble instrumentierte und deren reduzierte Fassung das thematisch-motivische Material in den Vordergrund rückt.

Termin
5. November, 20 Uhr
Frankfurt am Main, Alte Oper Frankfurt, Mozart Saal

Pierre Boulez / Johannes Schöllhorn: douze notations – Instrumentation für Ensemble (2011)
Johannes Schöllhorn: La Treizième (2011)
Gustav Mahler / Arnold Schönberg: Lieder eines fahrenden Gesellen – Bearbeitung für kleines Ensemble von Arnold Schönberg (1920)
Pierre Boulez: Le Marteau sans Maître (1955)
Jean Deroyer, Dirigent
Hilary Summers, Mezzosopran

PM vom 12.02.2014

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„Adapted Viola“ – Porträtkonzert Megumi Kasakawa (Viola) in der Reihe „Konzerte unterm Dach“ des Ensemble Modern

Am Samstag, den 22. Februar, stellt sich die Ensemble Modern-Bratschistin Megumi Kasakawa in einem Porträtkonzert um 20 Uhr in der Reihe „Konzerte unterm Dach“ im Haus der Deutschen Ensemble Akademie im Frankfurter Ostend vor. Megumi Kasakawa spielt Solostücke von Quincy Porter, Haruyuki Suzuki sowie das ihr gewidmete Stück "Jajgatós" von Márton Illés. Mit ihren Ensemble Modern Kollegen Rainer Römer, Jagdish Mistry und Michael M. Kasper interpretiert sie Luciano Berios "Naturale" und das Trio op. 34 für Violine, Bratsche und Cello von Paul Hindemith.

Die in Fukui (Japan) geborene Bratschistin Megumi Kasakawa ist seit 2010 Mitglied des Ensemble Modern. Unter dem Motto „Adapted Viola“ zeigt ihr selbstgewähltes Programm die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit der Bratsche. Den Beginn machen das selten gespielte Solostück „Suite for Viola Alone“ des US-Amerikaners Quincy Porter und „Punctuation IV“ des japanischen Komponisten Haruyuki Suzuki, bei dem es um die Erfahrung von Zeit- und Musikfluss und dessen Unterbrechung geht. Es folgt Luciano Berios Klassiker „Naturale“: hier tritt die Viola in einen Wettstreit mit einem italienischen Volkssänger, dessen Gesang vom Tonband kommt. Márton Illés Stück „Jajgatos“, das Megumi Kasakawa 2013 in Basel uraufgeführt hat und das nun erstmals in Deutschland aufgeführt wird, setzt körperliche Gesten und Reflexe minutiös in Klang, ein „einziger neurotischer Anfall, ein 10-minütiges, tobendes Gejammer“, so Illés selbst. Der Abend schließt mit Hindemiths „Streichtrio“ op. 34. Im Anschluss an das Konzert findet ein geselliges Beisammensein von Künstlern und Publikum statt.

Eintritt: € 10,- / erm. € 8,-
Reservierung: meineke@ensemble-modern.com oder Tel. 069-94343020
Haus der Deutschen Ensemble Akademie, Schwedlerstr. 2-4, 60314 Frankfurt (Straßenbahn Linie 11, Haltestelle Schwedlerstraße)

Termin
Porträtkonzert Megumi Kasakawa
Konzerte unterm Dach

Quincy Porter: Suite for Viola Alone (1930)
Haruyuki Suzuki: Punctuation IV – for viola solo (1994)
Luciano Berio: Naturale - Über sizilianische Melodien – für Viola, Schlagzeug und Zuspielband (sizilianischer Volkssänger) (1985)
Márton Illés: JAJGATÓS (Jammerlied) – Psychogramm I für Viola solo (2013) (Deutsche Erstaufführung)
Paul Hindemith: Trio für Violine, Bratsche und Cello op. 34 (1924/1952)

Mitwirkende:
Megumi Kasakawa (Viola), Rainer Römer (Schlagzeug), Jagdish Mistry (Violine) und Michael M. Kasper (Violoncello)

PM vom 12.03.2014

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Porträt Louis Andriessen in der Oper Frankfurt: 3. Konzert der Reihe Happy New Ears mit dem Ensemble Modern

Dem niederländischen Komponisten Louis Andriessen, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, widmet das Ensemble Modern am Dienstag, den 18. März, um 20 Uhr ein Porträt in der Reihe Happy New Ears in der Oper Frankfurt. Zur Aufführung kommen in Anwesenheit des Komponisten "Bells for Haarlem“ und „The New Math(s)“. Als Solistin konnte die Sopranistin Tora Augestad gewonnen werden.

Im Gespräch mit Bojan Budisavljevic wird Louis Andriessen, der als Schlüsselfigur der zeitgenössischen niederländischen Kunstszene gilt, in sein Werk einführen. Sein großes Musiktheaterwerk „De Materie“ für Solisten, Sprecherinnen, Chor und großes Ensemble wird im August 2014 mit dem Ensemble Modern Orchestra zur Eröffnung der Ruhrtriennale in der Regie von Heiner Goebbels in Duisburg zu erleben sein. Zudem sind in den nächsten Jahren wiederholt Aufführungen großer Ensemblewerke Andriessens mit dem Ensemble Modern geplant.

Louis Andriessens Werk ist geprägt von der Überzeugung, dass Musik nicht abzukoppeln ist von dem gesellschaftlichen und politischen Kontext, in dem sie entsteht und erklingt. Andriessen beschäftigt sich mit unterschiedlichen musikalischen Gattungen und Kunstformen – so auch mit Film, Theater und Musiktheater. Sein Stück „The New Math(s)“ entstand in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Regisseur Hal Hartley. Im Zentrum des gleichnamigen Films steht die Auseinandersetzung mit einer mathematischen Gleichung beziehungsweise deren Bedeutung. „Bells for Haarlem“ entstand gemeinsam mit einem Bildenden Künstler anlässlich der Renovierung des Konzerthauses in Haarlem und basiert auf zwei berühmten Glockenklängen der Stadt.


Termin

18.03.2014, 20 Uhr
Frankfurt am Main, Oper Frankfurt
3. Konzert der Reihe Happy New Ears 2013/14

Louis Andriessen, Bells for Haarlem (2002)
Louis Andriessen, The New Math(s) (2000)

Tora Augestad, Sopran
Bojan Budisavljevic, Moderator
Louis Andriessen, Gesprächspartner

Gespräch mit Louis Andriessen in englischer Sprache


PM vom 02.07.2014

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CD-Neuerscheinung „Travelling Pieces" – Porträt-CD Saar Berger bei Ensemble Modern Medien

„Travelling Pieces“ heißt die neueste Veröffentlichung in der Reihe EM-Porträt-CDs. Saar Berger stellt mit dieser Doppel-CD eine ganz persönliche Auswahl zeitgenössischer und neuester Musik für Horn vor. Sie vereint Werke von 17 Komponisten aus 12 verschiedenen Ländern von vier Kontinenten, darunter nicht weniger als acht Ersteinspielungen. Zahlreiche Stücke sind Saar Berger gewidmet oder wurden in intensivem Austausch mit den Komponisten erarbeitet. Während CD1 sich der Sololiteratur widmet, setzt CD2 das Horn in den Kontext variierender kammermusikalischer Besetzungen bis hin zum Hornkonzert „Fog Mobiles“ von Anthony Cheung, das Saar Berger gemeinsam mit dem hr-Sinfonieorchester unter Leitung von Matthias Pintscher eingespielt hat.

„Ich erachte es als großes Geschenk, all meine bisherigen Erfahrungen als Musiker in die Form einer Portrait-CD gießen zu können, die ich zusammen mit meinen wundervollen Ensemble Modern-Kollegen und Freunden aufgenommen habe. Diese Stücke von Komponisten der ganzen Welt aufzunehmen, bedeutet mir sehr viel und ist meiner Ansicht nach ein erweiternder Beitrag zu Klang und Literatur des Horns.“ (Saar Berger)

Saar Berger, in Tel Aviv (Israel) geboren, ist seit 2007 Mitglied des Ensemble Modern, unterrichtet im Rahmen der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er spielte u.a. als Hornist bei der Israeli Opera Tel Aviv, dem Israeli Symphony Orchestra, dem West Eastern Divan Orchestra, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, der Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchener Kammerorchester und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Als Solist interpretierte Saar Berger u.a. Uraufführungen und Erstaufführungen von Richard Ayres, Anthony Cheung, Dai Fujikura, Benedict Mason und Matthias Pintscher. Neben der Porträt-CD „Travelling Pieces“ erschien 2013 auch die CD „Stop & Horn“ mit Werken junger slowenischer Komponisten bei Edicije DSS.
Bisher sind 12 CDs in der Reihe der Ensemble Modern Porträt-CDs erschienen. Die Solisten des Ensemble Modern gestalten individuell ihre persönlichen Alben und verwirklichen dabei unterschiedlichste Ideen, Programmfolgen und Konzepte. Die Aufnahmen wurden produziert in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk, hr2-kultur – Kulturpartner des Ensemble Modern.

Die Doppel-CD ist zu 26 € zu beziehen über den Shop des Ensemble Modern unter www.ensemble-modern.com/de/shop.

PM vom 20.06.2014

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Uraufführung von Péter Eötvösʼ „Der goldene Drache“ im Bockenheimer Depot als Koproduktion mit der Oper Frankfurt

Wenn einer der meistgespielten deutschen Gegenwartsdramatiker – Roland Schimmelpfennig (*1967) – die literarische Vorlage zur neuesten Oper eines der erfolgreichsten Komponisten unserer Zeit – Péter Eötvös (*1944) – liefert, dann darf das Ergebnis mit Spannung erwartet werden. 2010 wurde Schimmelpfennigs Goldener Drache zum Berliner Theatertreffen eingeladen und anlässlich der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater heute zum „Stück des Jahres“ gewählt. Eötvös‘ jüngste Oper, Paradise reloaded (Lilith), feierte 2013 an der Neuen Oper Wien ihre Uraufführung. Nun finden beide Künstler in einem von Ensemble Modern in Koproduktion mit der Oper Frankfurt in Auftrag gegebenen Werk zusammen. In Schimmelpfennigs Stück mit seinen kurzen, schlagartig aufeinander folgenden Szenen übernehmen die Schauspieler jeweils mehrere Rollen, die teilweise im Gegensatz zu ihrem tatsächlichen Alter oder Geschlecht stehen. Dazu Péter Eötvös: „Dieses doppelte Rollenspiel macht den Reiz des Stückes aus. Ich bin mir sicher, dass die Musik helfen kann, einen Charakter wiederzuerkennen.“

Die Handlung erzählt mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors von den Schattenseiten der globalisierten Welt, von Ausbeutung, Gier und Brutalität: Einem jungen Chinesen wird im China-Vietnam-Thai-Schnellrestaurant „Der Goldene Drache“ ein schmerzender Schneidezahn mit der Rohrzange gezogen, da er ohne Aufenthaltsgenehmigung nicht zum Arzt gehen kann. Der Zahn landet in einem Suppentopf und somit im Mund einer Stewardess, die zu den Stammkunden des Imbisses zählt. Empört wirft sie den Zahn in den Fluss, in den zuvor der bei der brutalen „Operation“ verblutete Junge geworfen wurde. Eingewickelt in einen großen Drachenteppich soll er den Weg zurück in seine Heimat finden.

Die musikalische Leitung der Uraufführung am 29. Juni 2014 liegt beim Komponisten Péter Eötvös, der sie ab der zweiten Vorstellung an Kapellmeister Hartmut Keil übergibt. Beide Künstler sind seit Jahren mit der Arbeit des Ensemble Modern vertraut. Elisabeth Stöppler debütierte 2010/11 an der Oper Frankfurt mit der Produktion Neunzehnhundert im Bockenheimer Depot. Seit 2003 ist sie als freischaffende Regisseurin tätig.

Premiere / Uraufführung: Sonntag, 29. Juni 2014, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Weitere Vorstellungen: 1., 4., 6., 7., 9., 11. Juli 2014
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

DER GOLDENE DRACHE (Musiktheater) 2013/14
Péter Eötvös (*1944)
Libretto von Roland Schimmelpfennig nach dem gleichnamigen Theaterstück,
eingerichtet von Péter Eötvös
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Péter Eötvös (29. Juni 2014) / Hartmut Keil (Juli 2014)
Inszenierung: Elisabeth Stöppler
Bühnenbild: Hermann Feuchter
Kostüme: Nicole Pleuler
Licht: Jan Hartmann
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Klangregie: Norbert Ommer

Die Frau über sechzig (alte Köchin u.a.): Hedwig Fassbaender
Der junge Mann (junger Asiate u.a.): Simon Bode
Der Mann über sechzig (alter Asiate u.a.): Hans-Jürgen Lazar
Der Mann (ein Asiate u.a.): Holger Falk

Ensemble Modern

Kompositionsauftrag und Koproduktion von Ensemble Modern und Oper Frankfurt. Die Musiktheaterproduktionen des Ensemble Modern werden unterstützt von der Aventis Foundation.

PM vom 02.10.2014

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Deutsch-deutsche Musikgeschichte mit dem Ensemble Modern in der Oper Frankfurt

Die Reihe „Geteilt – vereint. Musik beiderseits der Mauer“ des Ensemble Modern geht in die dritte Runde und setzt sich mit dem Zeitraum des Endes der DDR auseinander. Zu Gast sind zum Happy New Ears Konzert am 7. Oktober 20 Uhr in der Oper Frankfurt die Komponisten Nicolaus Richter de Vroe und Steffen Schleiermacher, deren Werke „lum'q'uart'inance“ und „Quintett“ zur Aufführung kommen. Aus dem Jahr 1989 wird das „Nonett 89“ aus dem Nachlass von Reiner Bredemeyer unter Leitung von Titus Engel uraufgeführt. Die Moderation übernimmt Heike Hoffmann.

Nicolaus Richter de Vroe und Steffen Schleiermacher, Geiger bzw. Pianist in den 1980er Jahren, wurden beide als Komponisten bei Friedrich Goldmann ausgebildet. Sie gehören einer Generation an, die unter den Bedingungen des »realen Sozialismus« aufgewachsen war und gelernt hatte, illusionslos und pragmatisch mit den inneren und äußeren Beschränkungen umzugehen und die Lücken im System gezielt für die Entwicklung der eigenen Kreativität auszunutzen. Dass die Überwachung durch die Stasi allgegenwärtig war und sich dennoch gerade die Künstler erhebliche Freiräume erobern konnten, ist ein schwer zu erklärendes Paradoxon, dem an diesem Abend nachzugehen ist. Einer, der in seinen jungen Jahren in einem wirklichen Sozialismus einen positiven Lebensentwurf gesehen hatte, war Reiner Bredemeyer. Enttäuscht von den restaurativen Tendenzen in der frühen Bundesrepublik war er in den 1950er Jahren nach Ostberlin übersiedelt. Doch mit seiner Vorliebe für unbotmäßige Textvorlagen wurde er als Komponist mit Skepsis betrachtet und spielte im Musikleben jahrzehntelang fast nur als Theatermusiker eine Rolle.

Im September 2013 startete das Ensemble Modern die mehrteilige Reihe „Geteilt – vereint. Musik beiderseits der Mauer“: deutsch-deutsche Musikgeschichte von der Teilung bis zur Wiedervereinigung. In Aufführungen von Schlüsselwerken aus Ost und West sowie in Diskussionen mit hochkarätigen Gesprächspartnern werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Entwicklungen und Strömungen der Musik aus Ost und West aufgezeigt.

Karten zum Preis von € 12 und 17 (für Studenten € 6 und 8,50) zzgl. 12,5 % Vorverkaufsgebühr – außer an der Vorverkaufs- und Abendkasse der Oper Frankfurt – sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen der Oper Frankfurt, online unter www.oper-frankfurt.de oder per Ticket-Hotline 069 - 212 49494 erhältlich.

Termin

7. Oktober 2014, 20 Uhr
Oper Frankfurt

Geteilt – vereint
Musik beiderseits der Mauer (Teil III)

Nicolaus Richter de Vroe: lum'q'uart'inance – Streichquartett Nr. 2 (1986)
Steffen Schleiermacher: Quintett – für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier (1989)
Reiner Bredemeyer: Nonett 89 (Uraufführung)

Dirigent: Titus Engel
Moderation: Heike Hoffmann
Gäste: Steffen Schleiermacher und Nicolaus Richter de Vroe

PM vom 15.12.2015

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Wechsel in der Geschäftsführung

Nach zehnjähriger erfolgreicher Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer verlässt Roland Diry zum Jahresende das Ensemble Modern. Mit dem 1. Januar 2016 übernimmt Christian Fausch das Künstlerische Management und die Geschäftsführung der Ensemble Modern GbR sowie damit verbunden die Geschäftsführung der Deutschen Ensemble Akademie e.V. Gleichzeitig führt er seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Jungen Deutschen Philharmonie e.V. weiter. Das Ensemble Modern freut sich durch diese Zusammenarbeit auf entscheidende Impulse und Inspirationen für die künstlerische Arbeit und die wirtschaftliche Fundierung.

Nach 33-jähriger Mitgliedschaft als Klarinettist im Ensemble Modern, vielen Jahren als Vorstandsmitglied dessen basisdemokratisch organisierter Trägergesellschaft und fast zehnjähriger äußerst erfolgreicher Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer verlässt Roland Diry zum Jahresende das in Frankfurt am Main ansässige Ensemble Modern, dessen Gesicht er in den verschiedenen Positionen und Funktionen im gesamten Zeitraum entscheidend mitgestaltet hat. In einem Umfeld prekärer finanzieller Ressourcen und struktureller Verwerfungen der gesamten Musikbranche gelang es Roland Diry während seiner Amtszeit aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen als ausübender Musiker und versierter Musikmanager die Stellung des Ensemble Modern in der absoluten Spitze der weltbesten Ensembles für zeitgenössische Musik nicht nur zu sichern, sondern auszubauen.
Als Initiator zur Gründung der Internationalen Ensemble Modern Akademie hat er maßgeblich deren Entstehung und Weiterentwicklung vorangetrieben, damit verbunden auch die Initialisierung eines gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main betriebenen „Masterstudiengang „Zeitgenössische Musik“. Auch der Aufbau des hauseigenen Labels „Ensemble Modern Medien“ ist seiner Initiative, Kreativität und Energie zu verdanken. Alle diese Aktivitäten haben das Fundament, auf dem das Ensemble Modern in seine führende Rolle aufgestiegen ist, nachhaltig gestärkt und verbreitert. Ihm gelang es, das Ensemble Modern als maßgeblichen Akteur der zeitgenössischen Kunst, nicht nur der Musik, auch im politischen Raum, auf kommunaler, Landes- und Bundesebene sichtbar zu machen. So ernannte die damals neu gegründete Kulturstiftung des Bundes das Ensemble Modern zu einem „Leuchtturm der Kunst und Kultur“, neben z.B. der „documenta“, und übernahm es in seine Förderung. Durch Roland Dirys vielfältigen Kontakte zu Musikveranstaltern, Festivals und Medienpartnern sowie sein freundschaftliches Zusammenarbeiten mit den weltweit bedeutendsten Komponisten und Musikern der zeitgenössischen Musik konnte das Ensemble Modern zum führenden Uraufführungsklangkörper werden, das in allen Konzertsälen und Musikzentren der Welt außerordentliche Erfolge feiert. In einer Vielzahl an Projekten gelang es Roland Diry auch Brücken zu anderen Kulturen, so in diesem Jahr zur Musik des Buchmesselandes Indonesien, zu anderen Künsten, dem Tanz, der Literatur, der Videokunst und besonders des Musiktheaters zu schlagen. Hier ermöglichte er im Besonderen, dass das Ensemble Modern bei Neuproduktionen in die Lage versetzt werden konnte, als Koproduzent aufzutreten, so dass diese Produktionen auch in der Zukunft überall auf der Welt gezeigt werden können. Besonders herauszuheben ist dabei die Gründung der Biennale „cresc...“, die in allen wichtigen Bereichen seinen Stempel trägt und maßgeblich seinen Aktivitäten und seiner unermüdlichen Arbeitskraft zu verdanken ist. Mit Roland Diry verliert das Ensemble Modern einen Musiker und Manager, der als Hauptgeschäftsführer mit großem Erfolg und Einsatz auch die wirtschaftlichen Verantwortlichkeiten im Bereich der Projektentwicklung, Organisation und Logistik, des Managements, der Finanzen, der Personalführung und der repräsentativen Aufgaben wahrgenommen hat. Er erreichte die ökonomischen Rahmenbedingungen zukunftsträchtig zu stabilisieren. Auch zukünftig bleibt Roland Diry dem Ensemble Modern freundschaftlich verbunden.

Mit Beginn des Jahres 2016 übernimmt Christian Fausch das Künstlerische Management und die Geschäftsführung des Ensemble Modern sowie damit verbunden die Geschäftsführung der Deutschen Ensemble Akademie e.V. Dazu der Vorstandssprecher des Ensemble Modern, Dietmar Wiesner: „Als früherer Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Collegium Novum Zürich und als aktueller Geschäftsführer der Jungen Deutschen Philharmonie bringt Christian Fausch die idealen Voraussetzungen mit, das Ensemble Modern auf der Grundlage der bisherigen 35 Jahre weiterhin erfolgreich in die Zukunft zu führen.“ Zusammen mit seinem Engagement für das Ensemble Modern und die Deutsche Ensemble Akademie wird Christian Fausch wie bisher als Geschäftsführer der Jungen Deutschen Philharmonie wirken. Zu dieser Konstellation sagt Dr. Tilo Gerlach als Präsident der Deutschen Ensemble Akademie e.V.: „Ich bin froh, dass Christian Fausch, der über die Junge Deutsche Philharmonie mit der Tätigkeit der Deutschen Ensemble Akademie e.V. bestens vertraut ist, für diese Funktion zur Verfügung steht. Mein ausdrücklicher Dank gilt Roland Diry für seine hervorragende Arbeit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Sein Einsatz kann nicht hoch genug geschätzt werden.“ Christian Fausch freut sich auf die erweiterte Herausforderung und meint: „Die Welt der Neuen Musik hat sich seit der Gründung des Ensemble Modern zum Teil radikal verändert. Diesem Umstand Rechnung zu tragen und die Innovationskraft des Ensembles innerhalb des Musikmarktes gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern zu stärken, ist eine hoch spannende Herausforderung. In Verbindung mit meiner Funktion bei der Jungen Deutschen Philharmonie ergeben sich attraktive Perspektiven, die es für die beiden Klangkörper nutzbringend umzusetzen gilt.“ Auch mit der Personalunion des Geschäftsführers bleiben die Institutionen rechtlich und wirtschaftlich vollständig unabhängig. Die Konstellation bietet aber für Ensemble Modern und Junge Deutsche Philharmonie Chancen, insbesondere hinsichtlich einer profilierteren Positionierung und Vermarktung sowie einer effektiveren Vernetzung in Politik, Wirtschaft und Kultur. Zudem öffnet die Nähe Raum für mögliche ooperationsprojekte in der Zukunft.

PM vom 16.02.2016

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Ensemble Modern Patronatsgesellschaft e.V. gegründet

Auf Anregung der ehemaligen Kulturstaatsministerin Prof. Dr. Christina Weiss, des Hirnforschers Prof. Dr. Wolf Singer und des Lyrikers, Übersetzers und Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Klaus Reichert wurde am 2. Oktober 2015 in Frankfurt am Main die Ensemble Modern Patronatsgesellschaft e.V. gegründet. Die Patronatsgesellschaft wirbt um Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die Arbeit des Ensemble Modern durch eine regelmäßige finanzielle Zuwendung (mindestens 1.000 €) als jährliche Spende aktiv zu fördern. Damit erhält das Ensemble Modern neben dem Verein der Freunde des Ensemble Modern e.V. eine weitere ideelle und finanzielle Unterstützung.

Zweck des Vereins ist „die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere der zeitgenössischen Orchester- und Ensemblemusik“. Die Unterstützung in ideeller, kulturpolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht insbesondere von Projekten ohne kommerzielle Zwänge soll das Erreichen interpretatorischer Spitzenleistungen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik sowie Ur- und Erstaufführungen neuer Werke und die Durchführung spartenübergreifender Projekte ermöglichen.

Die Idee zur Gründung hatte Prof. Dr. Christina Weiss als stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Ensemble Akademie e.V., als sie feststellte „wie sich die wirtschaftliche Lage des Ensemble Modern in den letzten Jahren durch knapper werdende finanzielle Mittel verändert hat. Der Staat finanziert seit Jahren fast gleichbleibend und deckt dabei nur eine kleine Basis, viele Stiftungen kürzen ihre Zuwendung. Diese neue Situation erfordert Hilfe.“ Prof. Dr. Christina Weiss versteht die Begegnung mit neuer Kunst als Weiterentwicklung und Erfahrungserweiterung: „Die wunderbar herzerfrischende Herausforderung, sich ein eigenes Urteil zu bilden, weckt Mut und Lust zur eigenen Meinung. Das mag eine der wichtigsten Kräfte sein, die aus der Begegnung mit zeitgenössischen Künsten erfolgt. Und wie wichtig ist dieser Mut für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft! Es gilt, das Ensemble Modern als Energieraum der Neuen Musik zu erhalten und zu fördern.“

Auch Christian Fausch, seit 1. Januar 2016 neuer Geschäftsführer und Künstlerischer Manager des Ensemble Modern, sieht in der Patronatsgesellschaft eine Chance, den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden. „Die Welt der Neuen Musik hat sich seit der Gründung des Ensemble Modern radikal verändert. Diesem Umstand Rechnung zu tragen und die Innovationskraft des Ensembles gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern zu stärken, ist eine hochspannende Herausforderung.“

Mit der Übernahme der Geschäftsführung der Ensemble Modern GbR hat Christian Fausch auch die Geschäftsführung der Deutschen Ensemble Akademie e.V. übernommen. In Personalunion führt er gleichzeitig seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Jungen Deutschen Philharmonie e.V. weiter. Aus dieser Konstellation sowie dem Ausbau der Ensemble Modern Patronatsgesellschaft e.V. erhofft sich Christian Fausch, eine „effektive Vernetzung in Politik, Wirtschaft und Kultur“.

Eine großzügige Anschubfinanzierung erhält die Patronatsgesellschaft von der Hans und Gertrud Zender-Stiftung. Hans Zender hat schon 1980 als Anreger zur Gründung des Ensemble Modern dessen Arbeit von Anfang an ideell, organisatorisch und finanziell unterstützt.

Vorstand
Prof. Dr. Wolf Singer (Vorsitzender), Prof. Dr. Christina Weiss (stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Klaus Reichert (Vorstand), Dr. Dr. Nikolaus Hensel (Vorstand)

Mitglieder (Stand: Februar 2016)
Alfred Brendel, Ulrich Fischer, Hans-Joachim Gante, Heiner Goebbels, Johannes Kalitzke, Helmut Lachenmann, Georg Friedrich Melchers, Ursula Melchers, Ingo Metzmacher, Ingeborg Neumann, Franck Ollu, Wolfgang Rihm, Dieter Schnebel, Manfred Stahnke, Manos Tsangaris, Karsten Witt, Stefan Zender, Hans und Gertrud Zender-Stiftung

Kontakt
Informationen und Unterlagen sind erhältlich telefonisch unter
069 942430 27 oder per E-Mail an:
patronatsgesellschaft@ensemble-modern.com

www.ensemble-modern.com/patronatsgesellschaft

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